Die Sache mit 3001

Wir schreiben das Jahr 3001. Alle Länder Europas, sogar Dänemark, Gross-Britannien und Lichtenstein, haben sich vereint im ZWWM-Union (Zusammen Wissen Wir Mehr-Union). Die Schweiz hat sich auch informiert, scheiterte aber am Ständeeinstimmigkeitsprinzip, das seit dem Jahr 2210 eingeführt worden war. Diese besagte, dass bei allen Entscheiden alle Kantone einverstanden sein mussten. Seitdem war nur Ein entscheid angenommen worden. Stimmrecht hatten seit dem Jahr 2510 nur noch über 65-jährige. Dies konnte angenommen werden, weil alle unter 65-Jährigen  ausgewandert waren in die ZWWM-Union. Somit hatten die über 65-Jährigen das sagen. Also wurde der Anschluss an die ZWWM-Union abgelehnt. Diesmal war es der Kanton Wallis, der bockte.  Deren Einwohner lernten und sprachen seit einigen Jahrhunderten nicht mehr die Amtssprache (Wchwyzerdütsch) und konnten somit die Vorlage, die zu dem besagten Thema eingereicht worden war, nicht lesen. Deshalb hatten sie ‘’NEIN’’ gestimmt.

Die Situation auf den Strassen in der Union und in der Schweiz war 3001 katastrophal. Es gab so viele Autos, dass man nicht mal mehr auf eine Strasse fahren konnte und somit kam das öffentliche Leben fast vollständig zum erliegen.

Die ‘’ZWWM-Union’’  hatte sich daher wegen dieser Verkehrssituation  kurzerhand entschlossen, solarenergieangetriebene Leichthubschrauber als einzig zugelassenes Verkehrsmittel (neben dem ÖV) zuzulassen. Da man in der Schweiz auch nicht mehr weiter kam, wurde diese Massnahme ‘’auf Probe’’ übernommen. Sogar Wallis war einverstanden. Dafür hatte man eigens  eine Übersetzung des Wortes Leichthubschrauber (helicoptere legere) gemacht, damit die wussten worum es ging.

Die Umsetzung dieses Planes erforderte, dass man Lande- und Abflugplätze einrichten musste, in der Schweiz neben jeder Überbauung natürlich,  dass man entscheiden musste, wer wann wo und warum fliegen durfte, mit den dazugehörigen Ausnahmeregelungen usw. Es mussten Entwürfe für Spezialflugscheine in Auftrag gegeben werden. Oh,  die Beamten in den Regierungshotspots der Kantone und des Bundes rieben sich die Hände. Das gab für Jahre extra Arbeit mit Überstunden und allem. Sie waren überglücklich.

In der ZWWN-Union machte man sich nicht so viel Arbeit. Homeoffice blieb die wichtigste Grundlage für die Büroarbeiten, aber man baute 20 Fabriken um die Solarhubschrauber zu bauen,die es brauchte, erlaubte allen, die einen Führerschein hatte, seinen Flugschein zu machen und landen und aufsteigen konnte man auf  und von den Strassen, wo keine Autos mehr fahren durften. Innerhalb von einem Jahr flogen tagsüber, nachts ging nicht wegen Mangel an Sonnenenergie, die Solarhubschrauber durch die ganze Union und das öffentliche Leben erlebte ein ‘’Revival’’. Die Wirtschaft erlebte eine neue Blütezeit. Da Harry Reeves Musk, Nachfahre von Elon Musk,  den auf Tesla-technologie basierten Hubscharuber entwickelt hatte und diesen in der ZWWM-Union in den 20 Fabriken gebaut wurde, waren die anfänglichen Sorgen, ein Hubschrauber könnte abstürzen oder mit anderen zusammenstossen, schnell vergessen.

In der Schweiz ging die Planung inzwischen voran. Es wurden Regeln erstellt, wer fliegen durfte und wann und warum, natürlich mit den bekannten Ausnahmen, die Lande- und Abflugplätze wurden errichtet, eine Flugsteuer wurde vom Ständerat einstimmig beschlossen (alle mussten pro geflogenen Kilometer Sfr 2,50 Steuern zahlen mit Ausnahmen von Rentnern und Pensionären) und somit stand nichts mehr einen Start der ersten Solarhubschrauber im Wege. Da man es in der Schweiz nicht für nötig gehalten hatte, eine eigene Fabrik zu bauen (zu teuer), wurde in der ZWWM-Union  eine Offerte angefordert für 100.000 Solarhubschrauber. Natürlich wollte man einen Mengenrabatt bekommen. Da die Nachfrage in der ZWWM-Union sehr gross war und das Angebot gerade mal ausreichend für die ZWWM-Union selbst, wurde ein Mengenrabatt nicht gewährt und letztendlich kaufte die Schweiz nur 10000 Solarhubschrauber. Für die Beamten hörte man hinter vorgehaltener Hand flüstern.

 

Ein Jahr später: Die Solarhubschrauber sind in der ZWWM-UNION zum Alltagsbild geworden. In der Schweiz liegen die Abflug- und Landeplätze leer da. Kein Hubschrauber landet oder fliegt ab. Es gab ja so gut wie keine. Und weil die Plätze so wenig gebraucht wurden, hatte man sie grösstenteils geschlossen.  Scheint euch diese Geschichte unrealistisch? Dann ersetzt das Wort Lande- und Abflugplatz durch Impfzentrum Leuggern,  Laufenburg und Menziken, Autos durch Virus, und Solarhubschrauber durch Impfstoff. Noch immer unrealistisch?

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