Die Sache mit der Hotline

Ihr kennt das wahrscheinlich schon. Man muss etwas regeln, online oder per Brief, bekommt einen negativen Bescheid und ruft die im Entscheid vermerkte Telefonnummer an, die ja besagt: ‘’ Bei allfälligen Fragen können Sie uns unter der Nummer 0444048484, oder eine andere, anrufen’’. Ich muss auch viel regeln, und wenn man sich an die Regeln hält, lässt sich das auch gut machen. So hatte ich vor kurzem eine Deklaration, im Normaldeutsch eine Patientenrechnung,  auf elektronischem Wege, via Mediport, zu einer bekannten, der Provita, die eigentlich jetzt SWICA heisst,  Krankenkasse geschickt.

Schon am nächsten Tag bekam ich eine,  auch elektronische, Rückmeldung. ‘’ Der Tarif ist ungültig’’, hiess es. Welcher Tarif ich hätte wählen müssen stand nicht drin. Wohl eine Telefonnummer, die man zur näheren Information benutzen sollte. Auch gab es eine spalte für eine E-Mailadresse, die war aber  blanko. Da war mir klar:  es blieb nur die Telefonnummer als Option.

Also habe ich am 21.4.2022 morgens um etwa 10 Uhr die Nummer gewählt.  Zuerst kam ich in der Warteschleife, da ‘’alle Mitarbeiter besetzt seien, man mich aber so schnell wie möglich mit einer zuständigen Person verbinden würde’’. Nach etwa 5 Minuten hat dann eine weibliche Person abgenommen, die mich gefragt hat, womit sie mir helfen könne. Also habe ich ihr mein Anliegen geschildert. Und zusätzlich die Versicherten- und Rechnungsnummer der versicherten Person angegeben und damit, so meinte ich, hätte  ich der Dame genügend Information zur Verfügung gestellt um mein Anliegen zur beider Zufriedenheit zu lösen. Aber leider war die Dame nur eine Mittelsperson, die nur als Puffer zwischen mir und einer anderen Person eingesetzt wurde. ‘’ Ich werde Sie mit unserem Leistungsexperten verbinden’’ sagte sie mir und schon war ich wieder in der Warteschleife. Jetzt brauchte es etwa 7 Minuten bis sich die Dame wieder meldete mit den Worten: ‘’Sind sie noch da? ’’ Ja, ich wäre noch da sagte ich ihr. ‘’Ich kann unseren Leistungsexperten nicht erreichen. Er ist noch nicht da. Er ist Grenzgänger.’’ ‘’ Das ist nicht mein Problem?’’ sagte ich ihr und schon wurde ihr Ton etwas eisig als sie erwiderte: ‘’ Habe ich das gesagt?’’  ‘’ Nein, aber es ist Ihr Problem, denn Sie hätten ihn jetzt gebraucht. ‘’ ‘’ Ich kann ihn jetzt nicht erreichen, aber ich werden ihm sagen er soll Sie anrufen. ’’ ‘’Wann ruft er voraussichtlich an ?’’ wagte ich noch zu sagen. ‘’Irgendwann heute. Wenn Sie nicht da sind wird er eine Telefonnummer hinterlassen, sodass Sie ihm zurückrufen können.’’ Und damit war das Gespräch beendet.

Also habe ich bis am frühen Nachmittag gewartet und da meine Combox bis dann keine Nachricht enthielt, habe ich nochmals angerufen. Zuerst kam ich, wieder, in der Warteschleife, da ‘’alle Mitarbeiter besetzt seien, man mich aber so schnell wie möglich mit einer zuständigen Person verbinden würde’’. Nach etwa 5 Minuten hat dann wieder, aber eine andere weibliche Person als das erste Mal, abgenommen, die mich gefragt hat, womit sie mir helfen könne. Also habe ich ihr mein Anliegen geschildert. Und zusätzlich die Versicherten- und Rechnungsnummer der versicherten Person angegeben und damit, so meinte ich, hätte ich auch der Dame genügend Information zur Verfügung gestellt, um mein Anliegen zur beider Zufriedenheit zu lösen. Sie sagte mir immerhin, der betreffende Versicherte sei ein Grenzgänger und sie schlug vor, ich könne die Rechnung, oder Deklaration, der SWICA Basel per Post zuschicken. ‘’Ist damit die Tarifsache vom Tisch und wieso  kann ich nicht, wie immer, die  Deklaration elektronisch schicken? ’’  Ich könne es selbstverständlich auch elektronisch machen und das mit dem Tarif verstünde sie auch nicht, wäre aber wahrscheinlich in Ordnung.

Eine Stunde später. Die Deklaration habe ich versucht elektronisch einzureichen, aber da Swica-Basel keine Möglichkeit hat elektronische Deklarationen zu empfangen, habe ich ein drittes Mal an diesem Tag, angerufen. Zuerst kam ich in der Warteschleife, da ‘’alle Mitarbeiter besetzt seien, man mich aber so schnell wie möglich mit einer zuständigen Person verbinden würde’’. Nach etwa 5 Minuten hat dann eine männliche Person abgenommen, die mich gefragt hat, womit er mir helfen könne. Also habe ich ihm mein Anliegen geschildert. Und zusätzlich die Versicherten- und Rechnungsnummer der versicherten Person angegeben und zusätzlich mitgeteilt, dass ich gerade die Deklaration, auf anraten seiner Kollegin hin,  elektronisch an Swica-Basel versucht habe zu schicken, was aber nicht möglich sei, da SWICA-Basel nicht mit Mediport verbunden zu sein schien.  ‘’Sie hätten diese an Swica Winterthur schicken müssen’’ sagte er mir. ‘’Aha’’ sagte ich, ’’ Und der Tarif stimmt so? Sfr 1,05 pro Taxpunkt ist ja der Tarif für Physiotherapie im Aargau. ‘’ ‘’ Ja, das scheint schon in Ordnung’’. Und schon war ich wieder allein mit meinem Telefon und meinem Problem.

Die Deklaration wurde von mir elektronisch an Swica Winterthur geschickt ……… und kam nach 12 Stunden, also am nächsten Morgen, elektronisch zurück, mit der Mitteilung, der Tariftyp sei nicht zulässig. Also habe ich, zum vierten Mal in zwei Tagen, angerufen. Zuerst kam ich in der Warteschleife, da ‘’alle Mitarbeiter besetzt seien, man mich aber so schnell wie möglich mit einer zuständigen Person verbinden würde’’. Nach etwa 5 Minuten hat dann eine weibliche Person abgenommen, die mich gefragt hat, womit sie mir helfen könne. Also habe ich ihr mein Anliegen geschildert. Und zusätzlich die Versicherten- und Rechnungsnummer der versicherten Person angegeben und damit, so meinte ich, hätte ich auch der Dame genügend Information zur Verfügung gestellt, um mein Anliegen zur beider Zufriedenheit zu lösen. Zusätzlich habe ich ihr gesagt, es könne damit zusammenhängen, dass mein Patient zum Zeitpunkt der ersten Behandlungsreihe als ‘’Grenzgänger’’ zu Buche stand und dass bei meinem Patienten nur zwei Tarifmöglichkeiten bestünden, nämlich 1,05 Franken pro Taxpunkt (Tarif Aargau. In Zürich ist das 1,09, in Uri 0,95) oder 1 Franken wie bei einem Unfall (SUVA) und nach MTK (der Medizinischen Tarif-Kommission).  ‘’Das weiss ich nicht, aber ich erkundige mich und schicke Ihnen dann per Mail eine Antwort’’.

Auf diese Mail warte ich noch immer und habe dann am nächsten Morgen nochmals (zum 5. Mal) angerufen. Zuerst kam ich in der Warteschleife, da ‘’alle Mitarbeiter besetzt seien, man mich aber so schnell wie möglich mit einer zuständigen Person verbinden würde’’. Nach etwa 5 Minuten hat dann eine männliche Person abgenommen, die mich gefragt hat, womit er mir helfen könne. Also habe ich ihm mein Anliegen geschildert. Und zusätzlich die Versicherten- und Rechnungsnummer der versicherten Person angegeben und damit, so meinte ich, hätte ich auch dem jungen Mann genügend Information zur Verfügung gestellt, um mein Anliegen, zu beider Zufriedenheit, zu lösen. Zusätzlich habe ich ihm gesagt, es könne damit zusammenhängen, dass mein Patient zum Zeitpunkt der ersten Behandlungsreihe als ‘’Grenzgänger’’ zu Buche stand und dass bei meinem Patienten eigentlich nur zwei Tarifmöglichkeiten bestünden. ‘’  

‘’Leider habe  ich im Moment kein Zugriff auf das System und kann daher die Patientendaten nicht abrufen’’ sagte mir der junge Mann. ‘’Können Sie später nochmals anrufen?’’ ‘’Am frühen Nachmittag?’’ schlug ich vor. Ja, das wäre eine gute Idee und schon war ich wieder allein mit meinem Problem. Ganz allein.

Nachmittags, etwa 3 Stunden nach dem letzten Anruf habe ich zum 6. Mal angerufen. Zuerst kam ich in der Warteschleife, da ‘’alle Mitarbeiter besetzt seien, man mich aber so schnell wie möglich mit einer zuständigen Person verbinden würde’’. Nach etwa 5 Minuten hat dann eine weibliche Person abgenommen, die mich gefragt hat, womit sie mir helfen könne. Also habe ich ihr mein Anliegen geschildert. Und zusätzlich die Versicherten- und Rechnungsnummer der versicherten Person angegeben und damit, so meinte ich, hätte ich auch der jungen Dame genügend Information zur Verfügung gestellt, um mein Anliegen zu beider Zufriedenheit zu lösen. Zusätzlich habe ich ihr gesagt, es könne damit zusammenhängen, dass mein Patient zum Zeitpunkt der ersten Behandlungsreihe als ‘’Grenzgänger’’ zu Buche stand und dass bei meinem Patienten eigentlich nur zwei Tarifmöglichkeiten bestünden. ‘’  

‘’Leider habe  ich im Moment kein Zugriff auf das System und kann daher die Patientendaten nicht abrufen’’ sagte mir der junge Dame. ‘’Das war heute morgen auch schon so’’ wagte ich zu sagen. ‘’Was macht ihr so, wenn kein Zugriff da ist?’’ ‘’Wir arbeiten dann an dem Problem’’ war die Antwort. ‘’ Und mein Problem? ’’ ‘’Wir schauen uns ihr Problem an, sobald das System wieder funktioniert, und geben Ihnen dann Bescheid per Mail’’.

 

Da habe ich aufgegeben und einfach die Deklaration nochmals verschickt, jetzt aber mit dem alternativen Tarif (1 Franken pro Taxpunkt). Jetzt warte ich auf die nächste Rückmeldung. Die müsste frühestens am Montag kommen, denn am Wochenende werden die ja wohl nicht arbeiten.

 

UPDATE: Auch am Montag wurde  anscheinend nicht  gearbeitet, für mich wenigstens, aber dafür bekam ich am Dienstag eine Rückmeldung im System, (meinem System, das für mich zugänglich ist) dass die Deklaration abgewiesen wurde, weil der Tariftyp nicht zulässig sei. Da ich keine Lust auf weitere nutzlose telefonate hatte, habe ich eine Email geschrieben (swica@swica.ch oder so) und kurz und kräftig den Sachverhalt  und meine Leidensgeschichte ab dem Mittwoch, den 20.4.,  dargelegt. Ich bin gut in sowas

 

Da ich am Dienstag keine Antwort erhalten hatte, habe ich am Mittwoch, den 27.4., in Holland ist das ein Nationalfeiertag, denn unser König hat dann Geburtstag,   um 08:40 Uhr, nach meiner ersten Patientin, die Swica-Hotline zum 7. Mal angerufen. Und: oh Wunder.  Diesmal keine (!) Warteschleife.  Ob die mich erwartet haben? Die waren schon voll da und ein junger Mann versprach innerhalb weniger Sekunden, sich kurz zu informieren bei seinem(r)Vorgesetzten. Aber schon war auch die Warteschleife wieder da.  Die sind süchtig nach sowas. Und nach den obligatorsichen 5 Minuten dann  eine weibliche Hotlinerin ( eine Art Tautologie =Sachverhalt und entsprechender Ausdruck, in dem eine Aussage doppelt vorhanden ist), die mir mitteilte, der Herr Soundso würde sich bei mir melden und falls nicht, könne ich ihm  am Nachmittag oder so anrufen unter seiner Direktnummer: 056 usw.

 

Während ich noch vor dem Bildschirm sass um das Ganze zu verdauen, geschah das Wunder. Der besagte Herr rief an, und sagte  mir, die Deklaration ginge soweit in Ordnung und würde ausbezahlt werde. ''Wieso'', so war meine Frage, ''wurde diese dann 3 x zurückgewiesen?'' '' Das war ein Fehler im System'' sagte der junge Mann. Ich nehme mal an in deren System. Mein System funktioniert wunderbar.

Zwei Minuten später bekam ich eine eMail der Swica, in denen eine gewisse Frau Fuchs (oder Hase oder Kaninchen)   mir mitteilte, die Deklaration war gerade zur Auszahlung freigegeben worden und ich könne mich freuen auf eine baldige Überweisung auf mein Geschäftskonto. Wenn das nicht ein Zufall ist. 

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